Dai Shogun: Der große Wandel


Bei dem Titel, ohne das Cover genau zu betrachten, dachte ich an ein fast handfestes Fantasy- Werk mit viel Action und ein wenig Tiefgang. Dann folgte der der Blick auf das Blu Ray Cover und was ist da zu sehen: eine wirklich hübsche Frau mit großer Oberweite und einem Schwert in der Hand. Das lässt dann einen schon etwas zweifeln worum es hier nun wirklich gehen könnte.
Der Covertext verrät dann schon den groben Plot und man schwankt man zwischen Hoffnung und Zweifel. Zweifel auch deshalb, weil der Wortlaut „…aufgepeppt mit einer priese Erotik…“ oft bedeutet, dass es ausschließlich nur um nackte Haut geht oder immer gegrabscht wird. Versteht mich nicht falsch, ich bin der letzte den das stört aber das Verschleiern solcher Tatsachen in Texten wie „historische Mechaaction“ oder „humorvolle Geschichte“ ist schon manchmal etwas gemein. Aber dazu später etwas mehr.
Die Frage die sich jetzt eher stellt: worum geht es nun in Dai Shogun?
Wir schreiben eine fiktive japanische Vergangenheit, in dieser Zeit ist Japan noch gespalten und die Könige bzw. Fürsten der einzelnen Gebiete führen noch Kriege gegeneinander. Der Grund: Die Amerikaner wurden damals durch riesige Roboter, die so genannten Onigami, vertrieben. Daher konnte das Shogunat, völlig abgetrennt von der restlichen Welt, in seiner alten Form weiter bestehen. Der junge Keiichirou lebt in diesem Shogunat bzw. in Nagasaki und hat die ganze Stadt in seine Gewalt gebracht. Doch das wäre nicht der richtige Wortlaut, vielmehr hat er die Stadt wieder vereint und es ist unter den rivalisierenden Banden Ruhe eingekehrt. Doch diese Ruhe währt nicht lange, denn Nagasaki wird von einer Mordserie erschüttert, Ziele des Mörders scheinen vor allem 17jährige Männer zu sein, als Keiichirou kniend bei einer Leiche gefunden wird gerät er in Verdacht selbst der Mörder zu sein. Als schwuler Lüstling wird er betitelt und muss seinen Namen unbedingt wieder rein waschen. Doch so einfach wie er sich das vorstellt wird das nichts, dann wird er auch noch von einer seltsamen Frau verfolgt, welche ihm nach dem Leben zu trachten scheint.

Denn sie hat den besagten Kimono an, welche Zeugen gesehen haben wollen, als es dann scheinbar zum Kampf zwischen dem jungen 17jährigen und der unbekannten Frau zu kommen scheint, taucht plötzlich eine anders Frau auf, eine Assassine. Sie trägt auch einen Kimono und die eben noch als Feind geglaubte Frau wird plötzlich eine Verbündete. Denn während die andere Frau plötzlich flüchtet, gesteht die Stalkerin dem 17jährigen, dass sie für seinen Schutz da ist und das sie ihn nicht töten wollte. Im Zuge dieses kurzen Gespräches erfährt er auch ihren Namen und fortan ist Kiriko Hattori die Leibwache für Keiichirou. Allerdings bleibt kaum Zeit dies zu feiern, denn wenig später taucht ein riesiger Mecha auf, der beide zu vernichten droht und Kiriko erklärt dem jungen Mann was er zu tun hat, legt ihm ein Siegel in die Hand und sagt, dass nur er einen riesigen Mecha steuern kann.
Natürlich glaubt er ihr nicht, doch hellhörig wird er als er erfährt, dass die Auserwählten immer Pusteln bekommen und ohnmächtig werden, wenn sie eine Frau berühren. Danach aktiviert sich das Siegel und ein riesiger Roboter hebt sich unter dem Badehaus, in dem der angehende Held arbeitet, empor und plötzlich steht er ihm zur Verfügung. Er soll nun diesen Onigami steuern, denn nur wer noch Jungfrau ist kann diesen Roboter bedienen. Eine erschreckende Bloßstellung für einen jungen Mann, natürlich streitet er alles ab und steigt dennoch in den Mecha. Schließlich ist eine durch geknallte, großbusige Assassine dabei, die halbe Stadt zu zerlegen. Doch dieser seltsame Mecha will sich nicht wirklich bewegen, als es dann aber hart auf hart kommt holt dieser zum Schlag aus und blockiert so den anderen Roboter. Das beeindruckt die durch geknallte Frau so sehr, dass sie unverrichteter Dinge von dannen zieht.
Doch das soll nicht der einzige Vorfall gewesen sein, denn er muss sich fortan dem Beschützerinstinkt der vollbusigen Leibwächterin erwehren und hat zu dem seine Ziehmutter am Hals, denn sie stellt die Wächterin für Badehaus ein.
Der Hintergrund, er wurde als Baby mit einem Fluch belegt, dieser Fluch hindert ihn daran überhaupt so richtig mit Frauen intim zu werden. Denn er bekommt erst seltsame Pusteln und fällt dann in Ohnmacht.
Doch nachdem er weiß woher das kommt versucht er mit Gewalt sein Problem zu lösen und versucht sich im Rotlichtviertel als Schürzenjäger sein Glück aber das wird wohl nicht wirklich was, zu dem lauert die Gefahr überall, denn es haben noch mehr Attentäter auf ihn abgesehen.
Ach ja, dann sind da noch seine Probleme mit den Frauen, denn über kurz oder lang, sind sie ihm dann doch etwas verfallen und das trotz der Gefahr…
Kann Keiichirou seinen Fluch ablegen und seine Jungfräulichkeit bewahren?

zum Anime
Der Anime  unter der Regie Takashi Watanabe (Slayers) entstand bei J.C.Staff und A.C.G.T im Jahre 2014. Dai Satō (welcher selbst schon an Cowboy Bebop und Ghost in the Shell: Stand Alone Complex mitgearbeitet hat) schrieb das Drehbuch dazu. im Großen und Ganzen ist Dai Shogun ein Genre-Mix aus Mechaaction, Comedy und Erotik, wobei der erotische Anteil durchaus überwiegt.
Da auch der Mechaanteil nicht zu kurz kommt, muss man einfach erwähnen, dass im Anime tatsächlich zwischen den hochtechnologischen Onigami und den eher Steampunk angehauchten „Puppets“ unterschieden wird. Der Unterschied liegt in Art und Weise wie sie funktionieren. Denn die Puppets sind leere Hüllen, welche von den Menschen kontrolliert werden, während Onigami eine Seele inne haben und sogar eigene Entscheidungen treffen können.
Allerdings bleibt es trotz des Fantasy-Inhalts ein Ecchi- Anime und nipponart hat sich diesem Anime angenommen. Allerdings gibt es außer den deutschen Untertiteln keine weitere deutsche Lokalisierung. Das heißt leider: keine deutsche Synchronisation.

(c) 2014 Project -D-

Fazit
Dai Shogun ist auf den ersten Blick ganz schön anzusehen, es gibt tolle Lensflare- Effekte, die Optik ist hochauflösend und das Thema klingt interessant. Denn Fantasy- Anime sind ja stets schon immer fester Bestandteil im Ecchi- Genre, daher auch hier kein Problem. Doch auf den zweiten Blick werden die Schwächen deutlich, klar der Plot ist platt aber durchaus unterhaltsam aber die Animationen sind einfach nur unterdurchschnittlich. Oft hat man das Gefühl man schaut eine Southpark Episode. Die Darsteller gehen tatsächlich in dem sie über den Hintergrund und die Location „hüpfen“, das wirkt komisch und sieht mehr als seltsam aus. Auch der Rest wirkt teilweise eher auf Zeitdruck gefertigt, so wird z.B. viel Morphing eingesetzt und auch Standbilder gibt es extrem viele. Das Problem, man sieht es sehr offensichtlich und wird deshalb immer wieder aus der Atmosphäre gerissen. Wer allerdings darüber wegsehen kann, wird sicherlich gut unterhalten.

wir danken nipponart für das Rezensions-Exemplar

  • Genre: Ecchi/Action/Steampunk
  • Entstehungsjahr: 2014
  • Typ: Serie
  • Regie: Takashi Watanabe
  • Charakterdesign: –

zur DVD/Blu Ray

  • Sprachen: japanisch DD 2.0
  • Untertitel: deutsch
  • Extras: Aufkleber, Interview mit den Machern

Dai Shogun: Der große Wandel

4.3

Gesamtwertung

4.3/10

Pro

  • auf den ersten Blick gut gemacht...

Kontra

  • ...aber zu viele Standbilder
  • starre Animationen
  • keine deutsche Synchronisation

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